1. Vorarlberger Combatclub
Bereits im Jahre 1978 scharten sich einige Schießbegeisterte um den damaligen Gendarmeriebeamten Karl-Heinz LENK, um das damals neue, aus den USA nach Europa gebrachte „Combatschießen" zu betreiben. Dieses versprach gegenüber dem hergebrachten Sportschießen mehr „Action" durch Verwendung von großkalibrigen Waffen, vielfältigere Zielscheiben, Schießen aus der Bewegung, Einbindung von taktischen Elementen und dergleichen. Der bereits 2 Jahre davor errichtete, auf privater Initiative betriebene Schießkeller der Interessengemeinschaft der Exekutivbeamten in Kennelbach diente anfänglich als Basis.
Es war eine bunt gemischte Gesellschaft aus Exekutivbeamten, Angestellten, Unternehmern, die nicht nur das Schießen, sondern auch geselliges Beisammensein schätzten, was sich bis in die heutigen Tage fortsetzte.
Karl-Heinz LENK hatte gute Kontakte zu einem Landwirt in der Parzelle Halden in Lochau und hatte dazu die Idee, einen eigenen Schießstand im Freien, speziell geeignet für das Combatschießen zu errichten. Am Pfänderhang im Bereich des Waldrandes, weit entfernt von den nächsten Wohngebäuden, schien ein Platz ideal. Neben dem Schießplatz mit den erforderlichen Sicherheitseinrichtungen war ein Gebäude zur Unterbringung von Gerätschaften und vor allem der Durchführung des geselligen Teiles, sowie als weitere Einrichtung ein Fischteich geplant. Karl-Heinz LENK führte in Zusammenarbeit mit den Grundbesitzern in den anschließenden Jahren dieses Vorhaben mit tatkräftiger Unterstützung der anderen Kameraden zum Erfolg.
Es war also kein Wunder, dass im Jahre 1982, als erste Schießen und gesellige Anlässe auf dem neuen Areal weiteren Ansporn gaben, die Gründung eines Vereines, des „1. Vorarlberger Combatclubs" beschlossen wurde. Karl-Heinz LENK und Gebhard REITHOFER als Obmann und Stellvertreter, Anneliese MÄSER als Kassierin, Karl-Heinz RÖSLER als Schießleiter und Ambros KNILL als Gerätewart waren die ersten Funktionäre, nachdem der Verein von der Sicherheitsdirektion bewilligt und am 4. Juni 1982 in Bregenz im Gasthaus „Messmer" die konstituierende Sitzung durchgeführt wurde.
Mit viel Elan, Freude und Schwung stürzten sich alle in den weiteren Aufbau. Die 1. Vereinsmeisterschaft wurde bereits am 26.11.1983 durchgeführt.
Leider zogen alsbald dunkle Wolken auf. Als öffentlich wurde, dass sich in der Parzelle Halden ein Schießplatz etabliert hatte, machten die Nachbarn, welche bis dahin vom Schießen so gut wie nichts mitbekommen hatten, mobil und versuchten, das Vorhaben mit allen Mitteln zu verhindern. Besonders ein Nachbar schreckte dabei auch nicht vor persönlichen Diffamierungen zurück, was eine Verleumdungsklage unseres Vereines bei Gericht zur Folge hatte, die für uns positiv endete. Auch die Behörde schaltete sich ein und versuchte, nachdem sie mangels eines Schießstättengesetzes keine direkte Handhabe hatte, mit allen möglichen Gesetzen, wie Wasserrecht, etc. die Verwendung des Geländes zu unterbinden. Die Ungewissheit, einmal durften wir das Gelände nutzen, dann wieder nicht, brachte Sand in das Getriebe des Vereines und es ergaben sich im finanziellen, als auch im zwischenmenschlichen Bereich, bald Probleme.
Es kam zum Bruch zwischen Karl-Heinz LENK, der den größten Teil der Vereinsmitglieder hinter sich hatte und der anderen Seite mit seinem Stellvertreter REITHOFER und der Kassierin MÄSER. Ein Ultimatum, nachdem die Vereinsmitglieder bei Trennung von LENK das Gelände weiter nützen könnten, wurde, auch im Hinblick auf die unsichere Nutzungslage, abgelehnt. Über Angebot von Karl-Heinz RÖSLER, welcher als Obmannstellvertreter nachrückte und Platz für Helmut RÖSLER als Schießleiter machte, wurde der Schießkeller der Interessengemeinschaft in Kennelbach daher ab dem April 1985 für das Vereinsgeschehen herangezogen, was bis heute bestens funktioniert.
Lochau – Halden war daher für den 1. VCC Geschichte, aber blieb für die damaligen Vereinsmitglieder trotz allem eine schöne Erinnerung.
Leider war es mit den Turbulenzen noch nicht vorbei. Es ergaben sich bald Schwierigkeiten mit dem Obmann Karl-Heinz LENK aufgrund seines autoritären Führungsstiles, was bei einer Sitzung im Herbst 1985 in Kennelbach eskalierte und mit dem sofortigen Austritt des Obmannes LENK endete.
Die Obmannschaft wurde daher ab der Jahreshauptversammlung am 21.2.1986 offiziell von Karl-Heinz RÖSLER angetreten, unterstützt von Viktor FORSTER als Stellvertreter. Einige Mitglieder gaben aber in der Folge nach den vielen Schwierigkeiten auf, so der Kassier Walter LINGENHÖLE und der Schießleiterstellvertreter Sigbert BURTSCHER, weil sie in einem anderen Verein mehr Möglichkeiten sahen.
Ab diesem Zeitpunkt ging es mit dem Verein wieder bergauf, die Vereinskasse konsolidierte sich, der regelmäßige Schießbetrieb in Kennelbach trug ebenfalls dazu bei. Besonders erfreulich dabei, dass unter Gründungsmitglied Dipl.Ing. Anton DEKITSCH, welcher bereits früher aufgrund der unklaren Verhältnisse im Verein das Handtuch geworfen hatte, wieder eintrat und alsbald das Amt des Kassiers übernahm.